O 530 LÜ

 

Fahrzeugliste:

Nr. ex. Nr. Baujahr Erstzulassung Bemerkung Fotos
12156 5033 2009 24.02.2009 abgestellt 20.01.2024
Letzter Linieneinsatz
20.01.2024
Linie 131
 
12157 5034 2009 24.02.2009    
12158 5035 2009 24.02.2009 abgestellt 15.03.2024
Letzter Linieneinsatz
14.03.2024
Linie 130 / 131
 
12159 5036 2009 24.02.2009 abgestellt 16.03.2024
Letzter Linieneinsatz
15.03.2024
Linie 130
 

 

O 530 LÜ 

Der Citaro ist im Grunde genommen kein Unbekannter in der LVB-Busflotte. Bereits mit den Silberpfeilen hielt die Technik des Citaros Einzug, da es sich bei diesen Fahrzeugen technisch um MB O 530 G handelt, welche mit dem von James Irvine konstruierten Wagenkasten versehen sind. Doch bisher war der Regierungsbezirk Leipzig und seine nahe Umgebung – abgesehen von den zwei im Jahr 2008 durch die OVH Torgau-Oschatz beschafften12-m-Citaros der Low-Entry-Version – frei von klassischen Citarobussen.

Dies änderte sich schlagartig im März 2009. Etwa zeitgleich fanden Anfang März je vier Citarobusse in den Längen von zwölf bzw. 15 Metern ihren Weg zum Betriebshof Zwenkau. Bei den vier 15-m-Wagen handelt es sich um das Ergebnis einer Ausschreibung, die bereits im Herbst 2008 veröffentlicht wurde und vier 15 Meter lange Niederflurüberlandbusse mit einer Option auf zwei weitere Fahrzeuge beinhaltete. Die dazu genehmigten Fördermittel besaßen nur eine Frist bis zum 28. Februar 2009, so dass Eile geboten war. Zunächst gewann Solaris mit dem Solaris Urbino 15 die Ausschreibung, wobei der Auftraggeber Leobus in der der Ausschreibungsphase folgenden Verhandlungsphase forderte, die Sitzplatzanzahl im Urbino 15 zu erhöhen, wozu Solaris nicht in der Lage war. Somit ging die Wahl letztendlich an den Zweitplatzierten Mercedes-Benz, der mit dem 15 Meter langen MB O 530 LÜ ein im Vergleich zum Solaris Urbino 15 teureres Produkt, aber eben ein Fahrzeug mit mehr Sitzplätzen anbieten konnte. Gebaut wurden die Fahrzeuge in Mannheim – auch die Zulassung auf die Kennzeichen L-VR 5033 bis 5036 erfolgte bereits am 24. Februar 2009 im Herstellerwerk. Dies war notwendig, damit die für die Fahrzeuge bereitgestellten Fördermittel auch voll ausgeschöpft werden konnten. In der 10. KW erfolgte dann die Überführung der vier Fahrzeuge zum Betriebshof Zwenkau. Noch im März wurden die Wagen 5034 und 5035 nach Altenburg zur ThüSac mbH geschickt, um dort die für den Linienbetrieb notwendigen Geräte wie IBIS, Fahrkartenentwerter und das Fahrkartenverkaufssystem zu erhalten. Am Vormittag des 28. März 2009 erfolgten Personalschulungsfahrten mit zwei O 530 LÜ auf der neuen, seit dem 14. April 2009 von Linie 100 befahrenen Linienführung. Anschließend wurden die Wagen 5034 und 5035 im Rahmen einer Pressekonferenz am Vormittag des 31. März 2009 auf dem Betriebshof Zwenkau auf die Namen der Städte Borna (Wagen 5034) und Zwenkau (Wagen 5035) getauft. Daran teil nahmen nicht nur der Landrat des Landkreises Leipzigs und der Zwenkauer Bürgermeister, welche auch jeweils „ihren“ Wagen aus der Halle zum Ort des Taufgeschehens fuhren, sondern ebenso je eine 2. und 7. Schulklasse aus Borna, welche als Taufpaten der Busse vor Ort waren und denen auch nach der teilweise von ihnen mit kreierten Veranstaltung das komplette Bushofgelände gezeigt wurde. Anschließend gingen Anfang April die Wagen 5033 und 5036 nach Altenburg, um die für den Linienverkehr notwendigen Geräte zu erhalten. Am 14. April 2009 begann der planmäßige Einsatz dieser Fahrzeuge auf Linie 100, womit diese Busse generell auf dieser Linie bzw. in den Ferien auch auf der mit Linie 100 verknüpften Linie 125 eingesetzt wurden. Dafür wurden an Schultagen zwei Wagen für die Linie 100 benötigt, an Ferientagen mussten in Folge der Verknüpfung mit Linie 125 drei Wagen auf Linie 100 eingesetzt werden. Lediglich an Samstagen durften drei der vier Wagen im Bushof verbleiben. Stationiert waren sie im Betriebshof Zwenkau. Die an Wochentagen nicht auf Linie 100 benötigten Fahrzeuge wurden auf den übrigen Gelenkbuskursen, besonders auf der Linie 101, eingesetzt. Bei allen vier Wagen handelt es sich um 14,995 Meter lange, 2,550 Meter breite sowie 3,076 Meter hohe vollklimatisierte Niederflurbusse, welche 52 Fahrgästen einen Sitzplatz anbieten, hinzu kommen offiziell 78 Stehplätze (realistisch sind wohl eher rund 40…) sowie ein Mehrzweckbereich im Bereich der Tür 2, welcher für Rollstühle auch über eine Klapprampe erreichbar ist. Die Wagen sind nicht nur umweltfreundlich und geräuscharm, sondern erfüllen auch die Euronorm 5. Der Fahrgastraum ist recht einfach und nüchtern gehalten, wobei erstmalig bei Leobus die bereits von den LVB bekannten dunkelblauen Sitzbezüge sowie eine (sogar gut lesbare) Haltestellenanzeige zur Anwendung kommen. Bereits für ein Kopfschütteln der an der Fahrzeugtaufe teilnehmenden, sich ernsthaft mit dem Nahverkehr beschäftigenden Interessierten und Busfahrer sorgte die hellgrüne Matrixanzeige, welche bei dem vorherrschendem bestem Kaiserwetter sehr gut demonstrierte, wie schlecht lesbar sie in der Regel ist. Anscheinend ist nach der seit 2004 bzw. spätestens 2007 stattfindenden überwiegenden Beschaffung von Bussen mit orangefarbiger Matrixanzeige bzw. mit einer grünen, sehr gut lesbaren LED-Anzeige diesbezüglich doch keine Kontinuität eingekehrt. Zum Leobusfest am 26. September 2009 wurden die mit einer neuen, auch die Fensterbereiche teilweise einschließenden Werbung beklebten Wagen 5033 und 5036 der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit trugen nur die am 31. März 2009 getauften Wagen 5034 und 5035 keine Werbung. Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2013 sind alle vier Fahrzeuge im Bushof Lindenau stationiert und kommen vorwiegend auf Linie 131, aber auch auf ausgewählten Fahrten der Linie 130 zum Einsatz. Seit 2015 kommen die Busse auch auf den Linien 86 und 91 zum Einsatz. Grund für die weiteren Einsatzgebiete sind die neuen Bordcomputer. Die Busse verfügen nun über eine elektronische Fahrplananzeige für das Fahrpersonal und bei den Außenanzeigen können alle Linien sowie Ziele angezeigt werden.

Text: Sebastian Naumann