T4D LVB-Typ 33 [1601-2197] & B4D LVB-Typ 65 [501-773]

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Kurswagen

T4D LVB-Typ 33 [1601-2197] & B4D LVB-Typ 65 [501-773]
Die LVB erhalten mit der Eisenbahn in die Hauptwerkstatt Heiterblick Angeliefert am 07.12.1968 den ersten Tatra-Beiwagen [B4D] und erst am 31.12.1969 den ersten Tatra-Triebwagen [T4D].

Der Triebwagen erhielt als Bezeichnung: LVB-Typ 33 und der Beiwagen erhielt als Bezeichnung: LVB-Typ 65.

Am 08.02.1969 erfolgte die Abnahme des ersten Fahrzeuges durch die Staatliche Bahnaufsicht mit einer amtliche Probefahrt und beides verlief ohne Probleme. Für die Presse erfolgte im Straßenbahnhof DSF [Angerbrücke] eine Vorstellung und eine erste Sonderfahrt am 13.02.1969.

Der erste Linieneinsatz erfolgte am 14.02.1969 um 15:02 Uhr mit Triebwagen 1611 durch Ausrücken auf der Linie 27 [Schönefeld ~ Leutzsch] als Kurs 482 vom Straßenbahnhof DSF. In den ersten Wochen gab es immer wieder technische Probleme, die zum Ausfall der Fahrzeuge führten und der Hersteller mußte sich viel Kritik anhören.

Am 27.03.1969 erfolgte die Abnahme des ersten Tatra-Zuges [Tw. & Bw.] mit den Fahrzeugen 1607+507 durch die Staatliche Bahnaufsicht. Der erste Linieneinsatz erfolgte einen Monat später am 28.04.1969 um 8:18 Uhr mit den Wagen 1603+503 durch Ausrücken auf der Linie 17 [Schönefeld ~ Böhlitz-Ehrenberg] als Kurs 414. Ab 30.04.1969 fahren auf der Linie 27 auch Tatra-Züge und die Linien 17 & 27 wurden am 01.06.1969 auf Tatra-Züge [T4D+B4D] umgestellt.


Die Entstehung des Tatra-Großzug [TGZ]:
Auf Anfrage der LVB haben die Tatrawerke eingeräumt, daß an zwei T4D auch Tatra-Traktion genannt noch ein B4D angehängt werden kann und gaben dieser Zug Kombination die historische Bezeichnung Großzug. Sie erhielten sofort Grünes Licht für diese Lösung und nur ein Grund verhinderte die zügige Einführung, weil beide Triebwagen mußten mit angelegten Stromabnehmer fahren.

Beim Stand der Technik von damals konnte nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß der zweite Triebwagen eine Umstellung der elektrischen Weiche unter dem fahrenden Zug bewirkte wegen der Kontakte an der Fahrleitung. Eine unter strengen Sicherheitsauflagen durchgeführte Probefahrt [mit zwei angelegten Stromabnehmern] ergaben die Möglichkeit und zeigten die technischen Vorteile des TGZ.

In eigener Arbeit wurde durch die LVB die vorhandenen Kontakte in der Elektroleiste der Kupplung so geändert das Strom vom ersten Triebwagen zum zweiten Triebwagen übertragen wurde. Ein zusätzliches Kabel zwischen beiden Triebwagen war nicht mehr nötig und der Stromabnehmer beim zweiten Triebwagen muß nicht mehr angelegt werden.

Der erste Leipziger TGZ-Versuch mit nur einem angelegten Stromabnehmern war 1613+1626+507, nachdem die Staatliche Bahnaufsicht ihren Segen erteilte, fuhr der erste Tatra-Großzug in der DDR Ende 10.1970 im Linieneinsatz und die Linien 17 & 27 wurden ab 06.12.1970 auf Tatra-Großzug [T4D+T4D+B4D] umgestellt.


Weitere Details zum T4D & B4D:
Die Übergabe des 1500 produzierten Tatra-Wagen für die DDR erfolgte am 06.10.1976 mit Triebwagen 1792 im Straßenbahnhof Reudnitz. Am 15.03.1984 erfolgte die Übergabe des 500 Tatra-Triebwagen für Leipzig mit Triebwagen 2100 an den Straßenbahnhof Reudnitz.

Von 1968 bis 1986 werden die neuen Tatra-Wagen in Leipzig Angeliefert, insgesamt 598 Triebwagen & 2 Ersatzwagenkästen [T4D] und 273 Beiwagen [B4D] der DDR. Die letzten 40 T4D-Triebwagen und 25 B4D-Beiwagen für Leipzig wurden im Jahr 1986 importiert.

Übersicht der nach Leipzig gelieferten
Triebwagen [T4D]: LVB-Typ 33

1968: 1601 I
1969: 1602 - 1631
1970: 1632 - 1646
1971: 1647 - 1660
1972: 1661 - 1682 | ☆1601 II
1973: 1683 - 1712
1974: 1713 - 1739 | 1740 I | 1741 - 1746
1975: 1747 - 1788
1976: 1789 - 1826 | ☆1740 II
1977: 1827 - 1859
1978: 1860 - 1893
LVB-Typ 33a
1979: 1894 - 1927
1980: 1928 - 1977 | 1978 I
1981: 1978 II* | 1979 - 2011
* = als Ersatz für 1978 I wegen Umbau zum Fahrschulwagen
1982: 2012 - 2069
1983: 2070 - 2100
1984: 2101 - 2157
1986: 2158 - 2197
Nach Unfallschäden erhielten die Wagen 1601 I [1971] & 1740 I [1976] neue Wagenkästen, die komplett geliefert wurden.
☆ = Gelieferte Ersatzwagenkästen: 1601 II & 1740 II

Beiwagen [B4D]: LVB-Typ 65
1968: 501
1969: 502 - 531
1970: 532 - 539
1971: 540 - 551
1973: 552 & 553
1974: 554 - 567
1975: 568 - 589
1976: 590 - 600
1977: 601 - 632
1978: 633 - 635
LVB-Typ 65a
1979: 636 - 655 | 656 I* | 657
* = Verschrottung nach Unfall
1980: 658 - 677
1981: 678 - 696
1982: 697 - 707
1984: 708 - 748
1986: 749 - 773

Im Jahr 1989 folgte noch ein TGZ aus Dresden der schon Gebraucht war und erhielten diese Nummern bei den LVB.
1601 III war T4D Nr. 599* [Gebraucht]
1602 II war T4D Nr. 600* [Gebraucht]
656 II war B4D Nr. 274* Beiwagen [Gebraucht, als Ersatz für 656 I]
* = gesamte Anzahl von T4D & von B4D die Leipzig erhalten hat.


Die Modernisierung zum T4D-M & B4D-M:
Im Jahr 1991 begann ein Tatra-Modernisierungsprogramm von 142 Fahrzeugen der Bauart T4D/B4D in der LVB-Hauptwerkstatt, das 97 Triebwagen [2101-2197] der Baujahre 1984 & 1986 und 45 Beiwagen umfasste.

Im Juli 1991 begannen die Arbeiten an den Prototypfahrzeugen 2147, 2148 & 745 und neun Monate später im März 1992 wurden die Triebwagen im Straßenbahnhof Paunsdorf vorgestellt. Am 16.03.1992 erfolgte der erste Linieneinsatz für die Triebwagen 2147 & 2148 [T4D-M1] und erst am 16.07.1992 folgte der Beiwagen 745 [B4D-M] wegen der technischen Erprobung der elektrohydraulischen Bremse.

Unterteilung:
T4D-M1 LVB-Typ 33c [2101-2197]
T4D-M2 LVB-Typ 33d [2030-2090]
T4D-M2 LVB-Typ 33e* [2091-2099] &
B4D-M LVB-Typ 65c [729-773]
* später zum LVB-Typ 33d zugeordnet

Nach Abschluß der ersten Modernisierung von 97 Triebwagen zum T4D-M, erfolgte im Jahr 1995 eine Modernisierung von weiteren 70 Triebwagen der Bauart T4D zum T4D-M2. Diese Triebwagen [2030-2099] sollen die Funktion des gesteuerten Wagen [2.Tw.] übernehmen, falls nötig auch als 1.Triebwagen verwendbar.

Zudem wurden 3 weitere Triebwagen als Ersatz für unfallbedingt ausgeschiedene Fahrzeuge des LVB-Typ 33c zwischen 1995 und 2000 zusätzlich modernisiert.

2124 II [1995] ex 2100 [bis 1995]
2114 II [1996] ex 2086 I [bis 1995]
2120 II [01.2000] ex 1939 III [bis 01.2000]